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Fantasy in meiner Fotografie – Wenn das Model zur Kreatur der Nacht wird
Johannes Lima - Wenn das Model zur Kreatur der Nacht wird

Fantasy in meiner Fotografie – Wenn das Model zur Kreatur der Nacht wird

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Seit meiner Jugend haben mich die großen Mythen und Geschichten der Fantasyliteratur begleitet. Vampire, Dämonen, Werwölfe – sie stehen für Kräfte, die größer sind als wir, für Sehnsüchte, die wir kaum auszusprechen wagen, und für Ängste, die tief in uns verwurzelt sind. In religiösen Mythen finde ich dieselbe Bildkraft: das Spiel von Licht und Schatten, Verführung und Verdammnis, Leidenschaft und Opfer.

Diese Welt der Symbole und Archetypen fließt unmittelbar in meine Fotografie ein. Wenn ich junge Männer inszeniere, sehe ich in ihnen mehr als nur den Körper. Ich sehe Projektionsflächen für all die Geschichten, die mich geprägt haben – den ewigen Verführer Vampir, die dunkle Energie des Dämons, die wilde, ungezähmte Natur des Werwolfs. Jede dieser Figuren erlaubt es mir, das Animalische, das Verführerische und die Leidenschaftlichkeit des Mannes sichtbar zu machen.

Die Requisiten in der Fantasy-Fotografie

Die Transformation bei einem Fantasyshooting beginnt mit Details: UV-Kontaktlinsen, die den Blick unirdisch machen, Fangzähne, die Versprechen und Bedrohung zugleich sind, künstliche Fingernägel und Klauen, die das Wilde hervorholen. Dark Fashion im Gothic Style oder die Eleganz viktorianischer Mode geben meinen Models eine Aura, die zeitlos und überirdisch wirkt. Diese Requisiten sind für mich keine Verkleidung, sondern Schlüssel – sie öffnen die Tür zu einer anderen Wirklichkeit, in der der junge Mann nicht nur Model, sondern Wesen wird.

Mich reizt vor allem das Spannungsfeld in der Fantasy, das dadurch entsteht: Stärke und Verletzlichkeit, Schönheit und Bedrohung, Lust und Angst. In jedem Bild suche ich diesen Moment, in dem der Betrachter spürt, dass hinter dem Kostüm eine tiefere Wahrheit liegt – die Wahrheit unserer eigenen Sehnsüchte, unserer geheimen erotischen Wünsche und verdrängten Ängste.

Wenn ich fotografiere, ist es für mich ein Stück Rückkehr zu jenen Geschichten, die mich immer schon fasziniert haben. Als Autor schreibe ich meine Geschichten, als Fotograf erschaffe ich Bilder, die die Mythen umsetzen und doch sehr persönlich sind. Bilder, die den jungen Mann in eine Rolle versetzen, die größer ist als er selbst – und die zugleich etwas offenbart, das wir alle in uns tragen: das Dunkle, das Verführerische, das Unstillbare.

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